Land der Pagoden

Myanmar grenzt an Thailand, Laos, China, Bangladesh und Indien, hat etwa 55 Millionen Einwohner und ist über sechzehn Mal grösser als die Schweiz. Es ist 2000 km lang und reicht vom 9. bis zum 28. Breitengrad. Im Norden erstrecken sich Ausläufer des Himalaya ins Land, die südliche Hälfte ist von tropischem Klima geprägt. Etwa die Hälfte des Landes ist bewaldet.
Die Bevölkerung ist mehrheitlich buddhistisch, es lebt eine grosse Zahl von Mönchen im Land. Das Land ist berühmt für seine zahllosen Pagoden, die einstige Königsstadt Mandalay, die Edelstein- und Goldminen und den Schlafmohnanbau im Nordosten des Landes – Teil des legendären Goldenen Dreiecks der Opiumherstellung.

Alltagsszene am Ayeyarwady

Längster und wichtigster Fluss Burmas ist der Ayeyarwady, eine der zentralen Verkehrsadern des Landes. Die grössten Städte sind Yangon mit etwa 5,5 Mio. Einwohnern und Mandalay mit ca. 1 Mio. Ende 2005 wurde die Hauptstadt von Yangon 320 Kilometer in den Norden verlegt und die neue Kapitale Naypyidaw gebaut.

Die bekannteste Persönlichkeit Burmas ist die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi, die vom burmesischen Regime 15 Jahren unter Hausarrest gesetzt wurde, 2010 endgültig freikam und heute als Politikerin für die National League of Democracy im burmesischen Parlament sitzt.

Einst von den Briten kolonialisiert, später von den Japanern erobert, war das Land nach einer kurzen, unabhängigen Phase ab 1962 unter Militärherrschaft. 2010 hat sich das abgeschottete Land angefangen, dem Westen zu öffnen.

Sicht auf die Pagoden Bagans

Myanmar oder Burma?

Als die Engländer im 19. Jh. das Land eroberten, nannten sie es «Burma» – nach der grössten Bevölkerungsgruppe des Landes, den «Bama». Die Militärdiktatur änderte ihn 1989 zu «Myanmar», um die Überresten des Kolonialismus zu tilgen. Der Name bedeutete dasselbe: «Myanma» beschreibt ebenfalls die grösste Ethnie des Landes in der eigenen Sprache. «Myanma» ist die literarische Form des umgangssprachlichen «Bama». Kritiker finden, der Namenswechsel sei reine Schönfärberei und nennen das Land nach wie vor «Burma».

1989 wurden Rangun zu Yangon umbenannt, der Irrawaddy zu Ayeyarwady.